Eine vielbefahrene Straße überqueren, unbekannte Verkehrszeichen richtig deuten oder allein mit Bus und Bahn fahren: Der Weg zur Schule ist facettenreich und kann für Kinder – insbesondere Grundschulkinder – bisweilen herausfordernd sein. Für die Initiative MobileKids von Mercedes-Benz war dies Grund genug, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen. Im Rahmen des zweiten digitalen MobileKids-Lehrerworkshops wurde den teilnehmenden Lehrkräften anhand zahlreicher Praxisbeispiele und Ideen für den Unterricht aufgezeigt, wie es gelingen kann, Schülerinnen und Schüler spielerisch auf die verschiedenen Herausforderungen des Straßenverkehrs vorzubereiten.
Praktische Übungen anstelle von Arbeitsblättern
Referentin Katharina Dausch, ehemalige Polizistin und heutige Grundschullehrerin, die auch an der Erstellung des MobileKids-Unterrichtsmaterials mitgewirkt hatte, startete zunächst mit einem Überblick über die Verkehrsinitiative von Mercedes-Benz: Was ist MobileKids? Welche Materialien werden angeboten? Wie knüpfen diese an die Lehr- und Unterrichtspläne der Schulen an? Und welche Online-Tools gibt es auf der MobileKids-Website? „Das übergeordnete Ziel der Initiative ist es, Kinder spielerisch für den Straßenverkehr fit zu machen. Deswegen beinhalten die Materialien viele praktische Übungen und nur wenige Arbeitsblätter“, sagte Dausch über das Schulmaterial, das hauptsächlich für Kinder der Klassenstufen eins bis vier konzipiert und durch mehrere international gültige Lerneinheiten sowie verschiedene Online-Trainings ergänzt wurde.
Nach der kurzen Einführung durften die Workshop-Teilnehmenden dann selbst aktiv werden und einige der Übungen fürs Klassenzimmer ausprobieren. Den Anfang machte das sogenannte Wäschespiel, das zur Steigerung des Urteilsvermögens dient und nicht nur Kindern Spaß macht, wie der Workshop unter Beweis stellte: Für die Übung sollten zunächst jene Lehrkräfte die Kamera ihres Computers einschalten, die Kleidung trugen, die im Straßenverkehr gut sichtbar wäre. Und siehe da: Nach und nach tauchten die ersten lächelnden Gesichter im virtuellen Raum auf – die meisten von ihnen mit hellen Oberteilen. Daran anschließend durften diejenigen ihre Kamera einschalten, deren Outfit weniger gut für die Straße geeignet wäre. Während die eine Hälfte der Workshop-Teilnehmenden nun wieder verschwand, kamen jetzt diejenigen zum Vorschein, die eher dunkle Kleidung trugen.
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„Kinder müssen verstehen, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr gut sichtbar zu sein. Durch diese Übung entwickeln sie ein Gefühl dafür“, erklärte Dausch, die darüber hinaus noch eine besondere Bastelanleitung mitgebracht hatte und ihren Nutzen erklärte. Mit Hilfe dieser können die Schülerinnen und Schüler aus einem Schuhkarton, einem Schaschlikspieß sowie einer kleinen Pappfigur eine Dunkelkammer bauen und so mit den eigenen Augen die Wichtigkeit der richtigen Kleiderauswahl erkennen.
Ohne Verkehrszeichen geht’s nicht
Ebenfalls von großer Bedeutung für Kinder – das betonte Dausch gleich mehrmals – sind die Verkehrszeichen. Kinder müssten zunächst lernen, diese wahrzunehmen, ehe die jeweiligen Symbole mit einer Regel verbunden werden könnten. Dabei seien Spiele wie etwa ein Verkehrszeichen-Bingo (siehe Downloads in der Seitenleiste) oder das Verkehrszeichen-Zweierlei hilfreich. Letzteres ist eine Art Quiz, das die Lehrkräfte nun ausprobieren durften: Dausch zeigte zunächst ein Straßenschild und las anschließend zwei Aussagen – eine richtige, eine falsche – vor. Die Workshop-Teilnehmenden mussten sich nun für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden. Was zunächst einfach klingt, kann durchaus anspruchsvoll sein, wie die Lehrkräfte schnell feststellten.
Weiter ging es mit einem sogenannten Wimmelbild, das eine Verkehrssituation mit unterschiedlichsten Vergehen zeigte. Die Aufgabe der Teilnehmenden bestand nun darin, die Fehler zu erkennen und zu erklären, weshalb es sich hierbei um unerwünschtes Verhalten handelt. „Die Kinder lernen bei dieser Übung, sich in die Rolle eines Verkehrsteilnehmers hineinzuversetzen und entwickeln ein Gefühl dafür, was erlaubt ist und was nicht“, sagte Dausch über eine Fähigkeit, die auch auf dem Schulweg unabdingbar ist. Jener Schulweg ist für die Kinder besonders wichtig, schließlich bietet er einerseits die Möglichkeit zum sozialen Austausch und andererseits, sich für eine gewisse Zeit zu bewegen.
„Laut WHO sollen Kinder sich mindestens 45 Minuten am Tag bewegen“, sagte Dausch, ehe sie abschließend den „Laufenden Bus“ vorstellte. Hierbei handelt es sich um ein von verschiedenen Universitäten aufbereitetes Konzept, bei dem Eltern ihre Kinder an fiktive Bushaltestellen bringen. Dort werden sie anschließend von anderen Kindern abgeholt, um gemeinsam zur Schule zu laufen. Eine gute Sache, um zu verhindern, dass die Grundschüler den Schulweg allein auf sich nehmen müssen.
Nach knapp 60 Minuten ging der kurzweilige Workshop schließlich zu Ende. Mit reichlich neuen Übungen zur Verkehrserziehung im Gepäck verabschiedeten sich die Lehrerinnen und Lehrer und verließen den virtuellen Raum.